Gebäude zu Energiespeichern nutzbar machen

Wohin mit Strom aus erneuerbaren Quellen, wenn er nicht ins Netz gespeist werden kann? Das Fraunhofer ISE will ihn in Gebäuden klimafreundlich speichern.

Von Wolfgang Kempkens

Ob sonnig oder bewölkt, ob Wind oder Flaute, ob hoher oder niedriger Strompreis: Den Mitarbeitern des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) ist es egal. Ihr neuer Kältespeicher macht sie unabhängig, er speichert, wenn zu viel Strom da ist, und gibt Kälte ab, wenn sie gebraucht wird. Mit dieser Methode will das ISE ganze Gebäude zu Energiespeichern machen, was unter anderem dabei helfen soll, Blackouts zu verhindern.

Ob sonnig oder bewölkt, ob Wind oder Flaute, ob hoher oder niedriger Strompreis: Den Mitarbeitern des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) ist es egal. Ihr neuer Kältespeicher macht sie unabhängig, er speichert, wenn zu viel Strom da ist, und gibt Kälte ab, wenn sie gebraucht wird. Mit dieser Methode will das ISE ganze Gebäude zu Energiespeichern machen, was unter anderem dabei helfen soll, Blackouts zu verhindern.

Ein Sommertag mit Starkwind und mäßigen Temperaturen: Der Kältespeicher bleibt unangetastet. Wegen des Stromüberschusses im Netz aufgrund der flott rotierenden Windenergieanlagen springt die Kältemaschine sogar an, um den Speicher weiter aufzuladen. Das hilft beiden Seiten: dem Netzbetreiber, weil der ansonsten unverkäufliche Strom einen Abnehmer findet, und dem ISE, das für den Strom, den die Kältemaschine verschlingt, weit weniger bezahlen muss als üblich.

Am Tag darauf ist die Wettersituation völlig anders. Es ist nahezu windstill, die Sonne wird kaum von Wolken verdeckt. Die ISE-Räume brauchen schon am späten Vormittag Klimakälte, damit die Mitarbeiter angenehme Temperaturen haben und gut arbeiten können. Wieder wird ins öffentliche Stromnetz mehr eingespeist, als verbraucht wird. Der Strom ist entsprechend billig und die Kältemaschine wird angeworfen, um genau die Kälte zu produzieren, die aktuell benötigt wird. Wieder profitieren beide Seiten.

Der nächste Tag präsentiert sich wieder anders: Dichte Wolken verdecken die Sonne. Es weht kaum Wind, der die zähen Wolken vertreiben könnte, es ist schwülwarm. Solarkraftwerke laufen mit einem Bruchteil der Nennleistung, Windkraftwerke liefern gar nichts. Strom ist jetzt besonders teuer, was das ISE nicht stört: Es betreibt seine Klimaanlage mit der gespeicherten Kälte. Das hilft erneut beiden Seiten, denn der Netzbetreiber kann auf die Bereitstellung von teurer wetterunabhängiger Energie verzichten – in Deutschland sind es meist fossile Kraftwerke – und das ISE zahlt gar nichts.

Intelligenter Strom für Cuxhaven

„Es ist heute schon möglich, sehr genaue Prognosen zu treffen, wie gut die Windeinspeisung am Folgetag ist. Wenn es eine Flaute gibt, muss sie ausgeglichen werden. Das geht beispielsweise über das Kühlhaus“, erklärt Krause. Über solche Mechanismen wird selbst die schwankende Windenergie zu einer steuerbaren Größe.

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