Im Bedarfsfeld „Wohnen“ fallen sogenannte direkte und indirekte Kohlendioxid-Emissionen infolge des Energieverbrauchs an. Direkte Emissionen entstehen durch den unmittelbaren Einsatz von Energie für Heizen und Warmwasserbereitung, indirekte Emissionen bei der Energiebereitstellung für die privaten Haushalte, zum Beispiel für Stromverbrauch bei der Nutzung von Haushaltsgeräten.

Direkte und indirekte Kohlendioxid-Emissionen
Die direkten Kohlendioxid-Emissionen privater Haushalte im Bedarfsfeld „Wohnen“ fallen unter anderem bei der Verbrennung von Energieträgern für Anwendungsbereiche wie Raumwärme, Warmwasser an. Im Jahr 2005 betrugen sie nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes insgesamt 123,2 Millionen Tonnen (Mio. t). Im Jahr 2018 waren es rund 121,1 Mio. t, das sind 1,7 % weniger. Ursachen für den leichten Rückgang liegen in den Energieeinsparungen durch effizientere Heizungen und die stärkere Nutzung erneuerbarer Energien. Gegenläufig wirkt zum Beispiel der Trend zu höheren Wohnflächen pro Person.
Hohe indirekte Emissionen entstehen bei der Energiebereitstellung für die privaten Haushalte, vor allem bei der Erzeugung von Elektrizität in den Kraftwerken und bei der Erzeugung von Fernwärme in den Heizkraftwerken. Diese Emissionen können anteilig – das heißt entsprechend der Höhe des Energieverbrauchs – den privaten Haushalten zugerechnet werden. 2005 verursachte das Bedarfsfeld „Wohnen“ der privaten Haushalte demnach rund 94,6 Mio. t indirekte Kohlendioxid-Emissionen. 2018 waren es 85,8 Mio. t.
In der Summe ergibt sich ein Rückgang der Kohlendioxid-Emissionen der privaten Haushalte im Bedarfsfeld „Wohnen“ von 2005 bis 2018 um 5 % (siehe Abb. „Direkte und indirekte Kohlendioxid-Emissionen im Bedarfsfeld „Wohnen“). Auch wenn die im Haushalt verwendeten Geräte immer energiesparender werden, macht der Trend zu einem erhöhten Ausstattungsgrad der privaten Haushalte die Effizienzgewinne weitgehend wieder zunichte.
„Raumwärme“ dominiert im Bedarfsfeld „Wohnen“ die Kohlendioxid-Emissionen
Die Emissionen der privaten Haushalte können den einzelnen Anwendungsbereichen wie Raumwärme, Warmwasser und sonstiger Prozesswärme sowie mechanischer Energie und Beleuchtung zugeteilt werden.
Besonders die Energiebereitstellung für die Nutzung von Raumwärme verursacht hohe Kohlendioxid-Emissionen. Im Bereich „Raumwärme – temperaturbereinigt“ fielen im Jahr 2018 insgesamt 130 Millionen Tonnen (Mio. t) direkte und indirekte Kohlendioxid-Emissionen an. Im Jahr 2005 waren es noch 161,8 Mio. t Kohlendioxid-Emissionen. Dabei verursachte die Erzeugung von Raumwärme im Jahr 2018 mit gut 60 % fast zwei Drittel der Kohlendioxid-Emissionen im Bereich Wohnen. An zweiter Stelle folgte mit rund 13 % der Betrieb von Elektrogeräten im Haushalt einschließlich der Informations- und Kommunikationstechnik. Die Warmwasserbereitung machte ebenfalls etwa 13 % der Kohlendioxid-Emissionen aus (siehe Abb. „Kohlendioxid-Emissionen nach Anwendungsbereichen im Bedarfsfeld „Wohnen“ 2018“). Private Haushalte haben wie schon beim Energieverbrauch auch erheblichen Einfluss auf den Kohlendioxid-Ausstoß durch:
die Wahl der Wohnflächengröße (Heiz- und Stromverbrauch). Je kleiner der Haushalt und je mehr Wohnfläche pro Person in Anspruch genommen wird, desto größer ist auch der Heiz- und Strombedarf;
die Wahl der Bauweise (alleinstehendes Einfamilienhaus gegenüber einem Reihenhaus oder Wohnung in einem Mehrfamilienhaus). Je schlechter das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen, desto höhere Wärmeverluste.
Quelle: Umweltbundesamt